
07.03.16 –
Die Lausitzer Kreisverbände von Bündnis 90/Die Grünen bezeichnen die Ankündigung, die Bahnstrecke zwischen Lübbenau und Cottbus zweigleisig auszubauen als "einen längst überfälligen Schritt". Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (SPD) will heute in Lübbenau mit Vertretern der Deutschen Bahn eine entsprechende Finanzierungsvereinbarung unterzeichnen. In einem ersten Schritt sollen bis zum Jahr 2017 die Planungen für das zweite Gleis zwischen Cottbus und Lübbenau abgeschlossen werden.
"Ein zweites Gleis wird erst ab 2020 Verbesserungen im Bahnverkehr zwischen Berlin und Cottbus bringen. Die Landesregierung darf jetzt nicht die Hände in den Schoss legen. Auch im hier und heute muss etwas getan werden ", fordert der Kreissprecher der Grünen in Spree-Neiße Wolfgang Renner. Seit 2014 liegt ein Vorschlag der IHK-Cottbus und dem Fahrgastverband Pro Bahn vor. In einer Untersuchung sprechen sich Verbände für eine Aufteilung der Strecke des RE 2 von Wismar nach Cottbus aus. Wenn Züge aus Cottbus in Berlin enden würden, könne man wesentlich besser aus Verspätungen reagieren und die Abkopplung der drei Halte in der Lausitz wieder rückgängig machen. Durch Stillegung der Bahnhalte in Kolkwitz, Raddusch und Kunersdorf sollte jene vier Minuten herausgeholt werden, die der Regionalexpress 2 (RE2) ab dem Winterfahrplan 2015/2016 länger durch Berlin benötigt. "Von der versprochenen Pünktlichkeit merkt man kaum etwas", sagt Renner.
Der Kreisvorsitzende der Grünen Dahme-Spreewald Andreas Rieger mahnt zudem, das ein alleiniger Fokus auf den zweigleisigen Ausbau zwischen Lübbenau und Cottbus zu eng gefasst sei: "Die gesamte Strecke muss auf den Prüfstand, insbesondere der Verkehrsknoten Königs Wusterhausen mit seinem S-Bahn-Anschluss muss mit betrachtet werden", fordert Rieger. Auch dort müsse die Beseitigung der Eingleisigkeit abgeschafft werden. In Königs Wusterhausen können von den Regionalzügen RE2, RB36 und RB22 nur ein Gleis genutzt werden. Mit Inbetriebnahme des Flughafen BER reichen die Kapazitäten definitiv nicht aus.
Die Grünen sehen vor allem bei der Landesregierung Handlungsbedarf. "Der Vorschlag liegt auf dem Tisch. Ministerin Schneider muss darüber endlich mit dem Berliner Senat verhandeln", fordern Renner und Rieger. Nach Informationen von Pro Bahn würde allein der notwendige Schienenersatzverkehr für die stillgelegten Lausitzer Bahnhalte Raddusch, Kunersdorf und Kolkwitz jährliche Zusatzkosten von einigen Hunderttausend Euro kosten.
Untersuchung der IHK-Cottbus und dem Fahrgastverband Pro Bahn: http://gruenlink.de/14gt
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