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06.04.23 –
Nach dem Besuch von zwei Vertretern der Bahn in der Calauer Stadtverordnetenversammlung am 29. März 2023 herrscht weiter Unklarheit über die Rücknahme der massiven Verzögerung bei der Sanierung des Bahnhofes. Melanie Gierach, bündnisgrüne Stadtverordnete und eine der Gründerinnen der Bürgerinitiative mahnte bei der Übergabe von 750 Unterschriften an die beiden Bahnvertreter, zumindest Instandhaltungsmaßnahmen entsprechend einer noch zu erstellenden Prioritätenliste zeitnah durchzuführen. Am Rande der Veranstaltung machte wieder einmal ein „Kalauer“ seinem Namen alle Ehre:“ Warum ist der Bahnhof so weit vom Stadtzentrum entfernt?“ Antwort: „Weil die Stadtväter ihn so nah wie möglich an den Gleisen haben wollten.“
Und so war es nicht anders zu erwarten, dass selbst Bahnvertreter für eine Anreise nach Calau nicht ihr ureigenstes Fortbewegungsmittel über unseren traurigen Bahnhof nutzten, sondern ein großes Auto mit Frankfurter (Main) Kennzeichen am Zugang zur Stadthalle stand. „Ob sie sich wenigsten den Bahnhof einmal angesehen haben, ist uns nicht bekannt“, sagt Gierach.
Der marode Bahnhof Calau sollte ursprünglich im Jahr 2024 modernisiert werden. Nach aktuellen Plänen der Bahn ist plötzlich vorgesehen, die dringend nötige Modernisierung des Bahnhofes um sieben Jahre auf nach 2030 zu verschieben. Die Bahn begründet ihre Ankündigung damit, dass zum Umbau lediglich Fördermittel (12 Mio Euro) für die Barrierefreiheit zur Verfügung standen. Nach nun 4 Jahren Planung kam die Bahn zur Erkenntnis, dass in diesem Zusammenhang Umbauten an Gleisen und Signalanlagen nötig werden. Für diese Arbeiten war es nun zu spät, finanzielle Mittel (1 Mio Euro) zu akquirieren. Das Zeitfenster der anvisierten 200 Umbautage mit den daraus resultierenden Umleitungen war nicht mehr zu halten. Letztendlich wurden nun die Planungsunterlagen komplett von der obersten Bahnaufsichtsbehörde, dem Eisenbahnbundesamt, eingezogen und laut Auskunft erst 2029 wieder freigegeben.
Lockerlassen will die Lokalpolitikerin auch nach der Aussprache in der Stadthalle nicht: „Wir würden uns freuen, wenn der blaue Robur nach Calau kommen würde“, sagte Gierach. Der markante Bus des rbb-Fernsehens bringt die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern zur Sprache und sorgt für Vermittlung zwischen den Akteuren – oft mit Erfolg. „Wir brauchen Planungssicherheit für die ergänzenden Vorhaben der Stadt.“, sagt Gierach. „Nach Auskunft der DB Station & Service AG wird geprüft, ob eine frühere Umsetzung des aktuell anvisierten Jahres 2030 möglich ist“, verkündete Michael Theurer (FDP), parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr im Deutschen Bundestag Anfang März 2023.
Auch die Bündnisgrünen diskutieren weiter über die Verzögerung. Auf einem Treffen von Lausitzer Lokalpolitikern am Samstag in Calau auf Einladung des Vereins für grün-bürgerbewegte Kommunalpolitik Brandenburg e.V. (GBK) wurde zusammen mit dem Calauer Bürgermeister Werner Suchner ein breites Unverständnis über die Entscheidung geäußert. Nach der Aussprache stärkten die Bündnisgrünen Kommunalpolitiker aus Oberspreewald-Lausitz, Cottbus, Spree-Neiße und Dahme-Spreewald dem Fraktionsvorsitzenden der Bündnisgrünen im Brandenburger Landtag, Benjamin Raschke, den Rücken. Zusammen mit der Lausitzer Landtagsabgeordneten Ricarda Budke soll die Landtagsfraktion an den Bahnvorstand herantreten um Lösungsmöglichkeiten zu erörtern.
Der stellvertretende Vorstand der OSL-Grünen Paul-Phillip Neumann aus Senftenberg sieht auch eine Gerechtigkeitslücke: „Einerseits sagt man uns, für den Calauer Bahnhof sei kein Geld da, auf der anderen Seite gönnt sich der Bahnchef Richard Lutz mit 1,26 Millionen Euro ein ordentliches Gehaltplus. Das kann man den Menschen draußen im Lande überhaupt nicht verständlich machen“, so Neumann.
Begegnungszentrum „Kleeblatt“, Töpferstraße 32, Calau
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